Freitag, 22. April 2016

Aktuelle Artikel aus dem Frühjahr


Fotografie im lokalen Kontext
Der israelische Pressefotografiepreis

Seit vergangenem Spätsommer ist Israel aufgrund einer Welle von Messerattacken palästinensischer Jugendlicher und militärischen Gegenreaktionen der israelischen Armee immer wieder Thema in den internationalen Nachrichtenmedien. Viele andere politische und soziale Geschehnisse in Israel und den besetzten palästinensischen Gebieten schaffen es dagegen nur selten, die Aufmerksamkeit der Medien zu bekommen. Einen Überblick dieser Ereignisse und deren fotojournalistische Darstellung bietet die Ausstellung des israelischen Pressefotografiepreises, die vor Kurzem im Tel Aviver Eretz Israel Museum präsentiert wurde. Die Ausstellung zeigte nicht nur die Vielfalt politischer und sozialer Fragestellungen sowie Konflikte, mit denen Israel konfrontiert wird, sondern auch das Potenzial, über diese mit Hilfe der Fotografie zu erzählen.


Der vollständige Artikel findet sich auf Qantara.
Link zum Festival: www.edutmekomit.


Fotobiennale in Paris
Die arabische Welt im Spiegel der Fotografie

In Zeiten, in denen die mediale Berichterstattung über die arabische Welt auf die politischen Konflikte fokussiert und der politische Diskurs vom Umgang mit der Migration aus der Region geprägt ist, setzt eine Fotobiennale in Paris ein visuelles Zeichen der Vielfalt und Pluralität. Felix Koltermann hat sich die Ausstellungen für Qantara angesehen. Die Ausstellungen liefen bis zum 17. Januar. Auf der Webseite der Biennale werden alle beteiligten Künstler und ihre Arbeiten vorgestellt.

Der vollständige Artikel findet sich auf Qantara.
http://biennalephotomondearabe.com/


Mamilla und der Tower of David

Es ist gibt wohl kaum eine Stadt auf der Welt, in der der öffentliche Raum derart stark von politischen Fragestellungen und Konflikten durchdrungen ist, wie Jerusalem. Nur ein kleiner Teil der damit verbundenen Phänomene ist jedoch auf den ersten Blick sichtbar. Vieles erschließt sich erst dann, wenn man mit aufmerksamem Blick durch die Stadt geht, Fragen stellt und einzelne Puzzleteile zusammensetzt. Am Jerusalemer Stadtviertel Mamilla, das sich zwischen West-Jerusalem und der Altstadt erstreckt, lässt sich beobachten, wie stadtplanerische Entscheidungen den öffentlichen Raum verändern und eine neue visuelle Realität mit großer politischer Strahlkraft schaffen.

Der vollständige Artikel findet sich auf Qantara.


Sinnbilder amerikanischer Landschaft
Stephen Shore bei C/O Berlin

Im Februar wurde in der Berliner Fotografiegalerie C/O Berlin eine Retrospektive der amerikanischen Fotografenlegende Stephen Shore eröffnet. Nach den Ausstellungen mit Sebastiao Salgado und Anton Corbijn im Jahr 2015 beweist die Galerie im Amerikahaus damit ein Mal mehr ein glückliches Händchen dabei, weltbekannte und für die Entwicklung der Fotografie wichtige Fotokünstler nach Berlin zu holen. Der 1947 geborene Stephen Shore gilt als einer der Pioniere der Farbfotografie und hat mit seiner konzeptionellen Arbeitsweise Generationen von Fotografen beeinflusst. Die Ausstellung, noch bis 22. Mai 2016 zu sehen, ist dank einer Kooperation mit der Fundación MAPFRE aus Madrid zu Stande gekommen.

Der vollständige Artikel findet sich beim Neuen Deutschland (Nur über Abo).
www.co-berlin.org
  

Operationen im Verborgenen
Die Ausstellung „Terror Icognitus“ von Edmund Clark

Während US-Präsident Barack Obama im Februar diesen Jahres einen letzten Anlauf gestartet hat, das Gefangenenlager Guantánamo auf Kuba zu schließen, sind in den letzten Jahren immer mehr Details über das dahinterstehende System illegaler staatlicher Aktivitäten ans Licht gekommen. Ungewöhnliche Einblicke in das Thema bietet die Ausstellung „Terror Incognitus“ des preisgekrönten britischen Künstlers und Fotografen Edmund Clark, die zurzeit im Mannheimer Zephyr – Raum für Fotografie – zu sehen ist.

Der vollständige Artikel findet sich bei der taz.
http://zephyr-mannheim.com/clark-de

Mittwoch, 13. April 2016

Kurzbibliographie Fotografie in Mexiko/Lateinamerika


Wer anfängt, über Fotografie in Lateinamerika und in Mexiko zu recherchieren, der stößt relativ schnell an seine Grenzen. Das Wenige was in Europa zum Thema publiziert wurde, sind vor allem Kataloge von großen Ausstellungen sowie einige Publikationen zu ethnographischen Themen. Wesentlich mehr wurde in Lateinamerika publiziert, wobei der Zugang zu dieser Literatur über das deutsche Bibliothekswesen nicht ganz einfach ist. Untenstehend finden sich zwei Kurzbibliographien zu Fotografie in Lateinamerika und zu Fotografie in Mexiko, die sich gut als Einstieg in den Themenkomplex eignen.




Kurzbibliographie Fotografie in Lateinamerika:

  • Billeter, Erika/Kunsthaus Zürich. (1981): Fotografie Lateinamerika von 1860 bis heute, Bern: Benteli.
  • Carreras, Claudi (Hrsg.) (2011): Labyrinth of Views - Documentary Photography in Latin America, RM Verlag.
  • Cravo Neto, Mario/Rio Branco, Miguel (Hrsg.) (2003): La Mirada - Looking at Photography in Latin America, Oehrli.
  • Fabry, Alexis, et. al. (2013): Urbes mutantes 1941-2012: Latin American photography, Mexico D.F.: RM/Toluca Editions.
  • Fernandez, Horacio (2012): The Latin American Photobook, New York: Aperture.
  • Kraus, Michael/Fischer, Michaela (Hrsg.) (2015): Exploring the archive historical photography from Latin America: the collection of the Ethnologisches Museum Berlin, Berlin: Böhlau.
  • Kummels, Ingrid (Hrsg.) (2012): Espacios mediáticos: Cultura y representación en México, Berlin: Walter Frey.
  • Sayag, Alain (1982): La Photographie contemporaine en Amerique latine, Paris: Centre Georges Pompidou.
  • Schwartz, Marcy E./Tierney-Tello, Mary Beth (2006): Photography and writing in Latin America: double exposures, Albuquerque: University of New Mexico Press.
  • Watriss, Wendy/Zamora, Lois Parkinson (1998): Image and memory : photography from Latin America, 1866-1994 : FotoFest, Austin, Tex.: University of Texas Press.
  • Wolff, Gregor (2015): Explorers and Entrepreneurs behind the Camera: The stories behind the pictures and photographs from the Image Archive of the Ibero-American Institute, Berlin: Ibero-Amerikanisches Institut.


Kurzbibliographie Fotografie in Mexiko:

  • Broda, Ana Casas (Hrsg.) (2015): Develar y detonar, Mexico D.F.: Editorial RM.
  • Castillo, Morales (2015): Luna Cornea No 35 - Viajes al Centro de la Imagen III: Aproximaciones al fotoperiodismo mexicano, Mexico D.F.: Conaculta.
  • del Castillo Troncoso, Alberto (2013): Las mujeres de X'oyep, Mexico D.F.: Centro de la Imagen.
  • Fajardo Tapia, David (2015): Bandidos, Miserables, Facinerosos, Mexico D.F.: Centro de la Imagen.
  • Gallegos, Luis Jorge (2011): Autoretratos del fotoperiodismo mexicano, Mexico D.F.: Fondo de cultura economica.
  • García Krinsky, Emma Cecilia, et. al. (2012): Mujeres detrás de la lente : 100 años de creación fotográfica en México 1910-2010, México, D.F.: Gobierno Federal, Estados Unidos Mexicanos, Dirección General de Publicaciones, CONACULTA.
  • Monsivais, Carlos (2012): Maravillas que son: sombras que fueron, Mexico D.F.: Ediciones Era.
  • Mraz, John (2014): México en sus imágenes, Artes de Mexico y del mundo, Mexico D.F.: Artes de Mexico.
  • N.N. (2012): Fotografía Contemporánea en Oaxaca, Oaxaca: Luna Zeta Ediciones.
  • Sánchez Vigil, Juan Miguel/Zaldua, María Olivera (2009): Fotoperiodismo y República, Mexico D.F.: Ediciones Cátedra.
  • SINAFO (2012): Alquimia No. 46 - 100 fotógrafos contemporáneos en México, Mexico D.F.: INAH.

Gerne nehme ich Hinweise für weitere wichtige Publikationen zu den beiden Themenbereichen entgegen und ergänze die Liste dementsprechend.

Freitag, 8. April 2016

Die Fotografie vom Krieg


Bilder vom Krieg sind leider allgegenwärtig in unseren Medien. In Berlin und Prag sind zurzeit zwei Ausstellungen zu sehen, die ganz verschiedene Zugänge zum Thema Fotografie und Konflikt präsentieren. In der kleinen Berliner Galerie Sprechsaal hat die Wanderausstellung „Warzone Freelance Exhibition“ Premiere. Und im Dox Center for Contemporary Art in Prag wird das Projekt „UPFRONT“ gezeigt, dass vor allem spanischsprachige Kriegsfotografen featured.

Sunni Militia Fighter.jpgOG: Abu Ahmed, a Lebanese Sunni militia sniper prepares with others for possible night attacks against Alawite militias based in the nearby Jabal Mohsen neighborhood on August 30, 2013. Photo by Osie Greenway.
Lokale und internationale Freelancer gehören zu den am meisten gefährdeten und gleichzeitig den am wenigsten bekannten journalistischen Akteuren in Konflikt- und Kriegsregionen. Um auf die prekäre Situation der Freelancer in den Kriegsregionen dieser Welt aufmerksam zu machen, hat sich im vergangenen Jahr die Initiative „War Zone Freelance Exhibition“ gegründet. Angelegt ist das Projekt, das unter anderem vom Berlin Fotojournalisten Benjamin Hiller ins Leben gerufen wurde, als Wanderausstellung durch die Metropolen Europas und der USA.

Thematisch geht es in der Ausstellung vor allem um die Konfliktregionen des Nahen Ostens. Zu sehen sind fotografische Arbeiten sowohl von lokalen als auch von internationalen Freelancern. Mit einer Ausnahme einer Serie von Anne Hertzum Alling sind es vor allem Einzelbilder aus ganz unterschiedlichen Kontexten, die mit ausführlichen Bildunterschriften versehen sind. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Bildern Bewaffneter und Situationen an der Front. Im Hinterraum der Galerie sind verschiedene Videos zu sehen. Dazu gibt es eine Gedenktafel zu Erinnerung an die mehreren Dutzend vor allem lokalen Freelancer, die in den letzten Jahren bei ihrer Arbeit im Nahen Osten ums Leben kamen.

Nach der Premiere in Spanien macht im Praguer Dox Center for Contemporary Art das Ausstellungsprojekt „UPFRONT“ Station. Das mit Unterstützung der spanischen Entwicklungshilfeorganisation AECID ins Leben gerufene Projekt zeigt Arbeiten von 23 spanischsprachigen Kriegsfotografen aus den Konfliktregionen dieser Welt. Darunter sind weltweit bekannte Fotografen wie Pep Bonet von der Agentur NOOR aber auch viele bisher eher unbekannte Namen. Ebenso wie beim Projekt WZF sind es zu einem großen Teil Freelancer die hier ein Forum bekommen.

“And so it is. The photographer ceases to exist. The image stands still and silent,condemned for perpetuity to recall the terrible present days of man.”  Gracia Morales

Die Ausstellung „War Zone Freelance Exhibition“ ist vom 17. März bis 15. April in der Galerie Sprechsaal (Marienstraße 26, 10117 Berlin) zu sehen. Danach geht es weiter auf Europatour. Updates über das Projekt gibt es auf der Facebookpage des Projekts. Im DoxCenter for Contemporary Art läuft die Ausstellung „UPFRONT“ vom 1. April bis zum 23. Mai 2016. Der Katalog zur Ausstellung (ISBN: 9788416142705) ist im Verlag Turner erschienen und es gibt ebenfalls eine eigene Projektwebseite.

Links zu den Ausstellungen:
http://www.sprechsaal.de/
http://www.warzonefreelance.com/
https://www.facebook.com/WarZoneFreelance/
http://www.upfront.es/
http://www.dox.cz/en/exhibitions/upfront-war-photojournalists

Mittwoch, 6. April 2016

Fotografische Flussreise in Mexiko


Mexiko ist eines der größten Länder Lateinamerikas mit einer sehr reichhaltigen Naturlandschaft. Dem Aspekt des Wassers und der Flüsse hat sich der mexikanische Dokumentarfotograf Eniac Martinez angenommen. Die dazugehörige Ausstellung „Rios“ ist zurzeit im Fotografiemuseum „Centro de la Imagen“ in Mexiko Stadt zu sehen.

Blick in die Ausstellung im "Centro de la Imagen"
Es sind Bilder von großer Schönheit und hoher dokumentarischer Qualität und Tiefe die Eniac Martinez bei zahlreichen Reisen durch Mexiko entlang verschiedener Flußläufe zusammengetragen hat. Er zeigt auf, wie vielfältig die Nutzung der natürlichen Flußläufe ist: Menschen beim Spielen und Waschen im Fluss sowie die Nutzung für Transport und Freizeitaktivitäten. Er zeigt aber auch die Naturgewalt in Form und Überschwemmungen auf und legt auf eindrucksvolle Art und Weise das Problem der Gewässerverschmutzung offen.

Die Ausstellung im „Centro de la Imagen“ ist sehr umfangreich und besteht aus Dutzenden Fotografien die Martinez seit 2010 zusammengetragen hat. Es ist eine Mischung aus Schwarzweiß- und Farbfotografien, in unterschiedlichen Formaten, die jeweils den dargestellten Themen angepasst sind. Details sowie Übersichten geben ganz unterschiedliche Einblicke. Auf Bildunterschriften wird verzichtet, aber die Bilder sind zum Großteil selbsterklärend.

Blick in die Ausstellung im "Centro de la Imagen"
Eniac Martinez, Jahrgang 1959, ist einer der wichtigsten Dokumentarfotografen des Landes. Einen Namen gemacht hat er sich über aufwendige dokumentarische Projekte wie z.B. über die Mixteken in Mexiko. Für die Leiterin des Centro de la Imagen, Itala Schmelz, überzeugte an seiner aktuellen Arbeit vor allem, dass dahinter ein Blick mit großer Autorenschaft steht, der weit über klassische fotojournalistische Positionen hinausgeht.


Zum Projekt „Rios“ gibt es eine eigene Webseite, auf der die gesamte Arbeit präsentiert wird. Zur Ausstellung gibt es des Weiteren einen kleinen Guide (auf Spanisch) der über die Webseite des „Centro de la Imagen“ beziehen ist. Weitere Projekte von Eniac Martinez sind über seine Webseite einzusehen. Die Ausstellung im „Centro de laImagen“ läuft noch bis zum 10. Juli 2016.

Links zur Ausstellung:
http://eniacmartinez-rios.com/
http://www.eniacmartinez.com/
http://centrodelaimagen.cultura.gob.mx/centro-de-la-imagen/exposiciones/2016/rios.html
http://centrodelaimagen.cultura.gob.mx/centro-de-la-imagen/exposiciones/2016/rios/guia-rios.pdf
http://www.fundacionpedromeyer.com/china/emartinez/index.html