Freitag, 8. April 2016

Die Fotografie vom Krieg


Bilder vom Krieg sind leider allgegenwärtig in unseren Medien. In Berlin und Prag sind zurzeit zwei Ausstellungen zu sehen, die ganz verschiedene Zugänge zum Thema Fotografie und Konflikt präsentieren. In der kleinen Berliner Galerie Sprechsaal hat die Wanderausstellung „Warzone Freelance Exhibition“ Premiere. Und im Dox Center for Contemporary Art in Prag wird das Projekt „UPFRONT“ gezeigt, dass vor allem spanischsprachige Kriegsfotografen featured.

Sunni Militia Fighter.jpgOG: Abu Ahmed, a Lebanese Sunni militia sniper prepares with others for possible night attacks against Alawite militias based in the nearby Jabal Mohsen neighborhood on August 30, 2013. Photo by Osie Greenway.
Lokale und internationale Freelancer gehören zu den am meisten gefährdeten und gleichzeitig den am wenigsten bekannten journalistischen Akteuren in Konflikt- und Kriegsregionen. Um auf die prekäre Situation der Freelancer in den Kriegsregionen dieser Welt aufmerksam zu machen, hat sich im vergangenen Jahr die Initiative „War Zone Freelance Exhibition“ gegründet. Angelegt ist das Projekt, das unter anderem vom Berlin Fotojournalisten Benjamin Hiller ins Leben gerufen wurde, als Wanderausstellung durch die Metropolen Europas und der USA.

Thematisch geht es in der Ausstellung vor allem um die Konfliktregionen des Nahen Ostens. Zu sehen sind fotografische Arbeiten sowohl von lokalen als auch von internationalen Freelancern. Mit einer Ausnahme einer Serie von Anne Hertzum Alling sind es vor allem Einzelbilder aus ganz unterschiedlichen Kontexten, die mit ausführlichen Bildunterschriften versehen sind. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Bildern Bewaffneter und Situationen an der Front. Im Hinterraum der Galerie sind verschiedene Videos zu sehen. Dazu gibt es eine Gedenktafel zu Erinnerung an die mehreren Dutzend vor allem lokalen Freelancer, die in den letzten Jahren bei ihrer Arbeit im Nahen Osten ums Leben kamen.

Nach der Premiere in Spanien macht im Praguer Dox Center for Contemporary Art das Ausstellungsprojekt „UPFRONT“ Station. Das mit Unterstützung der spanischen Entwicklungshilfeorganisation AECID ins Leben gerufene Projekt zeigt Arbeiten von 23 spanischsprachigen Kriegsfotografen aus den Konfliktregionen dieser Welt. Darunter sind weltweit bekannte Fotografen wie Pep Bonet von der Agentur NOOR aber auch viele bisher eher unbekannte Namen. Ebenso wie beim Projekt WZF sind es zu einem großen Teil Freelancer die hier ein Forum bekommen.

“And so it is. The photographer ceases to exist. The image stands still and silent,condemned for perpetuity to recall the terrible present days of man.”  Gracia Morales

Die Ausstellung „War Zone Freelance Exhibition“ ist vom 17. März bis 15. April in der Galerie Sprechsaal (Marienstraße 26, 10117 Berlin) zu sehen. Danach geht es weiter auf Europatour. Updates über das Projekt gibt es auf der Facebookpage des Projekts. Im DoxCenter for Contemporary Art läuft die Ausstellung „UPFRONT“ vom 1. April bis zum 23. Mai 2016. Der Katalog zur Ausstellung (ISBN: 9788416142705) ist im Verlag Turner erschienen und es gibt ebenfalls eine eigene Projektwebseite.

Links zu den Ausstellungen:
http://www.sprechsaal.de/
http://www.warzonefreelance.com/
https://www.facebook.com/WarZoneFreelance/
http://www.upfront.es/
http://www.dox.cz/en/exhibitions/upfront-war-photojournalists

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