Nachdem am vergangenen Samstag im Berliner Haus der
Kulturen der Welt die Thementage „Krieg
erzählen“ zu Ende gingen, wo es mehrere Veranstaltungen zum Thema
Fotografie gab, kündigen sich schon die nächsten Veranstaltungen an, die den
Bilddiskurs in der Hauptstadt fortführen.
Am Donnerstag den 27. Februar wird es um 19 Uhr in der IFA-Galerie ein
Gespräch über die aktuelle Ausstellung „Blickverhältnisse“
geben. Die Ausstellung fragt nach der Rolle der Fotografie in der kolonialen
Vergangenheit Brasiliens und stellt historische Aufnahmen aus dem 19.
Jahrhundert des aus Berlin emigrierten Fotografen Alberto Hentschel den
Arbeiten der zeitgenössischer Fotografen Eustáquio Neves und Luciana Gama gegenüber.
„Das Ausstellungsgespräch
lädt ein, gemeinsam die Blickverhältnisse im Spannungsfeld fotografischer
Bildproduktion und Repräsentation zu untersuchen: Wer zeigt auf wen, mit
welcher Absicht und zu wessen Vorteil? Was wird in den Aufnahmen sichtbar und
was bleibt außerhalb des Blickfelds? Im Spiegel der Bildwelten Alberto
Henschels werden Strategien des (Un-)Sichtbarmachens, des Sich-Entziehens und
-Aneignens als Möglichkeiten einer widerständigen Bildpraxis diskutiert“.
(Anküdnigungstext)
Etwa zwei Wochen später wird am 12. März es in der
Akademie der Künste eine Podiumsdiskussion zum Thema „Indexschwindel – Was von Bildern bleibt. Foto, Film, Game.“
stattfinden. Eingeladen sind die Medienwissenschaftler Jan Distelmeyer,
Winfried Gerling, Britta Neitzel sowie der Filmemacher Romuald Karmakar. Im
Vordergrund der Veranstaltung wird die Frage nach den Bild-Politiken der
unterschiedlichen Medien stehen und es wird nach dem Status des Bildes unter
digitalen Bedingungen gefragt werden.
„Ein Versprechen
der Fotografie und auch des Films ist lange an ihre Indexikalität gebunden
worden, an ihre Fähigkeit, Realität aufzunehmen und auf ihre Weise
wiederzugeben. Auch wenn diese Spur in die Wirklichkeit immer eine gestaltete
gewesen ist, blieb das Spurhafte dieser Bildtypen Teil ihres gesellschaftlichen
Stellenwerts. Dies scheint sich mit digitaler Technik radikal geändert zu haben“.
(Veranstaltungsankündigung)
Der Abend verspricht spannende Schnittstellen zwischen
Fotografie, Film und Videospiel aufzudecken. Die Diskussion ist Teil der Reihe „Schwindel
der Wirklichkeit“ die seit November 2013 in der Akademie der Künste
stattfindet.