Donnerstag, 30. Oktober 2014

Opening Weekend of „This Place“


Last weekend, at the Dox Center for Contemporary Art in Prague, the world premiere of the exhibition „This Place“ was taking place. The project „This Place“ is an international photography project initiated by French Photographer Fréderic Brenner who invited 11 international photographers to participate in a joint project on Israel and the West Bank. These photographers are Wendy Ewald, Martin Kollar, Josef Koudelka, Jungjin Lee, Gilles Peress, Fazal Sheikh, Stephen Shore, Rosalind Solomon, Thomas Struth, Jeff Wall, Nick Waplington and Frederic Brenner himself. Part of the opening weekend were three roundtables with the participating photographers and a guided tour. Below you find some impressions of the weekend. It was an amazing possibility to get a deeper insight into the work of these well know photographers and an interesting and controversial opportunity to get in touch with questions about the visual representation of Israel and the Palestinian Territories. A review in German and maybe in English of the exhibition will follow here and in different media.

Installation view "This Place" Dox Center Prag


Installation view "This Place" Dox Center Prag

The Wall by Joseph Koudelka, "This Place" at Dox Center Prague

Photobooks from "This Place" at Dox Center Prague

Panel discussion with Jungjin Lee and Stephen Shore at Dox Center Prague

Panel discussion with R. Salomon and T.Struth at Dox Center Prague

Frederic Brenner presenting his work at "This Place" at Dox Center Prague

Joseph Koudelka presenting his work at "This Place" at Dox Center Prague

Rosalind Solomon presenting her work at "This Place" at Dox Center Prague


Samstag, 25. Oktober 2014

CHANGING Realities im U-Bahnhof


Als ich vergangene Woche am Berliner Alexanderplatz aus der U8 stieg, um mir die Ausstellung „CHANGING Realities“ der Berliner Gesellschaft für Humanistische Fotografie anzusehen, die dort im Rahmen des Europäischen Monats der Fotografie gezeigt wird, war ich zu erst einmal verloren. In Erwartung einer Ausstellungspräsentation auf dem Bahnsteig, die ich nicht vorfand, verließ ich den Tunnel, um nacheinander alle anderen Bahnsteige am Alex abzuklappern, bevor ich mich an einen BVG-Mitarbeiter wendete. Der wies mich dann darauf hin, dass die Bilder auf den Plakatwänden hinter den Gleisen hängen würden. Damit ist ein spannender  Moment angesprochen, der Teil der Ausstellungskonzeption ist. Was die Ausstellung schafft, ist die Konfrontation mit unseren Sehgewohnheiten und unserer Konditionierung von Seherwartungen und wurde mir exemplarisch zum Verhängnis.


Blick in die Ausstellung - @ GfHF

„CHANGING Realities“ nutzt die Werbeflächen auf den normalerweise dem kapitalistischen Konsum gehuldigt wird, als Ausstellungsfläche. Jede der 18 Arbeiten, die in einem Wettbewerb von über 160 Einreichungen ermittelt wurden, ist mit einem die Werbetafel ausfüllenden Bild vertreten. So ist es zu erst ein Mal die schiere Größe der Bilder die beeindruckt. Eigentlich sind alle gezeigten Arbeiten umfangreiche Fotostrecken, die auf der Webseite des Projekts (www.changingrealities.de) einsehbar sind. Die Tafeln funktionieren als Fenster und versehen mit kurzen Texten erzählen sie 18 verschiedene Geschichten, über ein anderes Europa der Utopien und der sozialen Kämpfe. Die Themen reichen von der Lampedusa Gruppe in Hamburg, über eine Kommune in Estland bis Widerstand gegen Stuttgart 21. Etwas verwirrend ist, dass die Präsentation, unterstützt durch das Layout und die Sponsorennennung, sich so perfekt in die Werbetafeln einfügt, dass man die Ausstellung erst auf den zweiten Blick von klassischer Werbung unterscheiden kann. Verweilt man jedoch einen Moment auf dem Bahnsteig, so wird man Gewahr, dass die Wartenden die Bilder mit größerer Aufmerksamkeit betrachten, als es in der Regel den Konsumanreizen vergönnt ist. Somit schafft „CHANGING Realities“ einen tollen Sprung vom White Cube einer Galerie hinein ins Leben und den Alltag der Menschen und ist damit selbst Beispiel für die Möglichkeit Realitäten zu verändern. Diesen Mut wünscht man mehr Fotoprojekten.

Die Ausstellung ist noch bis 3. November zu den Öffnungszeiten der U-Bahn auf dem Bahnsteig der U8 am Alexanderplatz zu sehen. „CHANGING Realities“ ist ein Projekt der Berliner Gesellschaft für Humanistische Fotografie und wurde von Katharina Mouratidi kuratiert.

Mittwoch, 15. Oktober 2014

Über das Bloggen


Vor kurzem las ich auf dem Blog Fotomonat von Michael Mahlke einen interessanten Beitrag, der sich mit der Zukunft von Blogs über Fotografie beschäftigte. Während ich mich einerseits darüber freute, dass mein eigener Blog und der Wechsel zum Medium Buch, den ich dieses Jahr vollzog, dort Erwähnung fand, so löste dies andererseits auch eine Reflektion darüber aus, welche Funktion dieser Blog und das Bloggen an sich noch für mich besitzen. Vor allem im letzten halben Jahr ist mir aufgefallen, dass es mir zunehmend schwer fällt, regelmäßig Texte für meinen Blog zu finden. Als ich mit dem Bloggen vor mehr als vier Jahren anfing, war das Ziel, neben dem lang angelegten Projekt meiner Dissertation ein Forum zu haben, auf dem ich Randaspekte meines Themas ansprechen und zur Diskussion stellen kann und mich gleichzeitig in der Praxis des Schreibens zu üben. Damals hatte ich das Privileg, von einem Promotionsstipendium zu leben und konnte es mir leisten, ohne finanzielle Überlegungen zu bloggen. Heute dagegen bin ich darauf angewiesen, freiberuflich mein Geld zu verdienen um mein Promotionsvorhaben zu beenden. Damit steht bei der Verfügung über meine Zeitressourcen grundsätzlich die Frage im Raum, ob ich diese fürs Geldverdienen oder andere Projekte verwende. Seit ich Anfang des Jahres angefangen, Texte klassischen Medien anzubieten, ist daraus indirekt eine interne Konkurrenz entstanden. Seitdem ich regelmäßig im Neuen Deutschland, Qantara, der iz3w oder anderen Publikationen aus dem Bereich der Fotografie veröffentliche, gehen Texte, die ich früher auf meinem Blog stellte, nun dorthin. Es bleibt nur ein kleines Segment von Texten, die eher essayistischen und selbstreflexiven Charakter haben und die sich für diese Medien weniger eignen und deshalb im Blog weiterhin ihren Platz haben.

Neben der Frage des Geldes und damit verknüpft der Zeitressourcen ist ein weiterer Aspekt das Publikum. Über lange Zeit dümpelte mein Blog bei 300 – 400 Besuchen pro Monat vor sich hin. Diesen Sommer knackte ich erstmals die 750er Marke. Trotz allem immer noch recht beschaulich. Texte die in klassischen Medien wie Zeitschriften und Zeitungen veröffentlicht werden erreichen – auch wenn sie nur Nischen abdecken – meist eine mindestens vierstellige, oft aber auch eine fünfstellige Auflage und damit in jedem Fall ein breiteres Publikum. Wenn man dann noch bedenkt, dass die Besucher meines Blog sich darüber hinaus auch auf die einzelnen Texte aufteilen, bleiben recht wenig Leser. Und die Interaktion war bisher verschwindend gering. Nun ist natürlich zu fragen, womit die geringe Anzahl von Besuchern zu erklären ist. Auch das simultane Bespielen verschiedener Socialmedia-Kanäle wie Twitter, Facebook und Linkedin hat daran nichts grundsätzlich geändert. Mangelnde Werbestrategien, große Konkurrenz von Blogs im Bereich der Fotografie sowie das Abdecken eines speziellen Themas mit „Fotografie und Konflikt“ sind sicher einige der Gründe. Und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern und vermutlich werde ich eher den Weg, die klassischen Medien zu bespielen, weiter verfolgen. Dem Blog käme dann eher die Funktion eines Themenspeichers zu, in dem meine thematische Auseinandersetzung gebündelt und externe Artikel verlinkt werden können. Für die Zukunft wird es darüber hinaus entscheidend sein Formate zu finden, in denen auch eher kurze Texte und Gedankensplitter den Weg in meinem Blog finden und sich damit von längeren, ausgereifteren Artikeln absetzen. Vielleicht besteht darin eine Möglichkeit, den verschiedenen Anforderungen unterschiedlicher Medien zu begegnen und für jedes die richtige Form und die richtige Nutzung zu finden.