Dienstag, 4. Oktober 2016

Ein Rückblick auf WarOnWall


Dieser Tage geht die Ausstellung WarOnWall auf der Berliner East Side Gallery zu Ende, einem der letzten erhaltenen Teilstücke der Berliner Mauer. Damit hat der Berliner Fotograf Kai Wiedenhöfer nach seinem Projekt "WallOnWall" erneut in beeindruckender Weise den öffentlicher Raum der Hauptstadt mit dokumentarischer Fotografie bespielt und dem Syrienkrieg ein visuelles Denkmal gesetzt. Das Projekt bekam in den vergangenen Monaten ein relativ breites Medienecho, auf das an dieser Stell der Blick gelenkt werden soll.



Meine Rezension der Ausstellung im Neuen Deutschland startet mit den Worten: 

"Es ist schon beeindruckend: auf 360 Metern hat der Berliner Dokumentarfotograf Kai Wiedenhöfer das zur Spree weisende Reststück der Berliner Mauer an der East Side Gallery in Friedrichshain mit Bildern aus dem Syrienkrieg bestückt."

Über die Zielsetzung der Ausstellung und Kai Wiedenhöfers Motivation schrieb ich auf Qantara.de:

"Kai Wiedenhöfer will die Medienkonsumenten mit einem anderen Bild aus Syrien konfrontieren, wie sie es aus der alltäglichen Berichterstattung nicht gewohnt sind und ihre klassischen Sehgewohnheiten herausfordern"

In der Süddeutschen Zeitung schreibt Hannah Beitz über den Ort der Ausstellung:

"Eine verstörende Wirkung haben diese Bilder gerade an diesem Ort im Berliner Ausgehviertel Friedrichshain, den Touristen für leicht verdauliche Portionen deutscher Geschichte gepaart mit friedlicher Kiffer-Idylle an der Spree besuchen."

Sabine Vogel schrieb in der Berliner Zeitung über die Wirkung von Wiedenhöfers Bildern:

"Sie sind ein Appell: Denn Krieg, Geschichte, Politik sind keine Naturkatastrophen oder göttliche Strafen, alles ist menschengemacht kann durch politische Maßnahmen geändert werden".

Auf Al Jazeera Online beschäftigt sich Gouri Sharma mit der Beziehung der Ausstellung zur Geschichte Berlins:

"The images are not dissimilar to what Berlin would have looked like after World War II - a link Wiedenhofer mentions - and could help put the conflict in context for a European audience."

Im Teckbote, der Zeitungs aus Wiedenhöfers Heimatregion schreibt Katja Eisenhardt:

"Es geschehen Dinge, mit denen wir umgehen müssen. Wir leben in keiner Isolation“, sagt der Fotograf. Auch er persönlich habe durch die unmittelbare Konfrontation gelernt, wieder das mehr zu schätzen, was man eigentlich hat – sei es materiell oder die Freiheit selbst."


Ein spannender Videobeitrag der gut die visuellen Eindrücke eines Besuchs Open-Air Ausstellung wiedergibt stammt von Christina-Maria Küfner (DW). Und einen schönen Audiobeitrag zum Besuch an der Westsidegallery gibt es beim Inforadio des RBB.
Ein weiterer kurzer Videobeitrag der Druckerei, die die riesigen Plakate zur Verfügung stellte, gibt einen tollen visuellen Eindruck der Dimension der Ausstellung.


Verbunden mit der Ausstellung läuft auch eine Spendenkampagne für die von Kai Wiedenhöfer porträtierten Opfer des Syrienkriegs in Kooperation mit der Stern-Stiftung. Der Katalog zur Ausstellung ist im Verlag Kettler unter dem Titel „Syrian Collateral“ erschienen (ISBN: 978-3-86206-588-2, 25 Euro). Auf der Projektwebseite www.waronwall.org sind die Bilder ebenfalls zugänglich.

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