Montag, 24. März 2014

Symbol Tahrir


Der „arabische Frühling“ und die Revolution in Ägypten haben den Tahrir Platz im Zentrum von Kairo zu einem Symbol werden lassen. Sowohl in Bildern wie in Texten zur ägyptischen Revolution und den politischen Entwicklungen bis heute, als auch in den politischen Kämpfen vor Ort, ist der Platz omnipräsent. Darüber hinaus ist der Tahrir-Platz auch das verbindende Element zweier Kunstbücher bzw. Ausstellungskataloge die diesen Winter erschienen sind. Dies ist zum einen der Ausstellungskatalog „Kairo.  Offene Stadt“ und zum anderen das Kunstbuch „Beyond Tahrir“.

Cover Kairo. Offene Stadt

Das von Florian Ebner und Constanze Wicke kuratierte Projekte „Kairo. Offene Stadt“ war eine Ausstellung, die in den Jahren 2012 und 2013 auf verschiedenen Festivals und in Museen in Deutschland zu sehen war. Im Herbst 2013 ist dazu auch ein umfangreicher Katalog bei Spector Books aus Leipzig erschienen. „Kairo. Offene Stadt“ hat die Auseinandersetzung mit dem Bildarchiv der Revolution zum Ziel. Umfangreiche Bilderkollektionen ägyptischen Fotojournalisten, von ägyptischen Bürgerjournalisten und Videokollektiven sowie lokalen und internationalen professionellen Fotografen werden einander gegenübergestellt. Ergänzt wird dies durch ein Archiv von Twitter-Nachrichten über die Revolution und künstlerische Arbeiten die sich mit historischen Archivbildern beschäftigen. So entsteht ein vielschichtiges und komplexes Bild der Ereignisse in Ägypten und ihrer medialen Repräsentation. Der Katalog bekommt inhaltliche Tiefe durch verschiedene hochinteressante Essays, wie dem Text „Wenn sehen heißt dazuzugehören“ der ägyptisch-libanesischen Künstlerin Lara Baladi.

Cover Beyond Tahrir - UdK Bremen

Ebenfalls mit der ägyptischen Revolution beschäftige sich das von Professor Andrea Rauschenbusch betreute Projekt „Beyond Tahrir“ der Universität der Künste in Bremen. In Kooperation mit der Helwan University in Kairo trafen sich finanziert vom Deutschen Akademischen Austauschdienst Studierende aus Bremen und Kairo im Jahr 2013 zu einer Summerschool mit zwei je 17-tägigen Workshopphasen in beiden Städten. Ausgangspunkt war die künstlerische und fotografische Beschäftigung mit der Revolution in Ägypten. Der auf 500 Exemplare limitierte Katalog stellt das Konzept der Summerschool, die beteiligten Künstler und die Arbeiten vor. Er gibt einen guten Überblick über unterschiedliche Formen der künstlerischen Auseinandersetzung die von persönlichen und biografisch geprägten Arbeiten bis hin zu konzeptionell-dokumentarischen Ansätzen reichen.

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