Der „arabische Frühling“ und die Revolution in Ägypten haben
den Tahrir Platz im Zentrum von Kairo zu einem Symbol werden lassen. Sowohl in
Bildern wie in Texten zur ägyptischen Revolution und den politischen
Entwicklungen bis heute, als auch in den politischen Kämpfen vor Ort, ist der
Platz omnipräsent. Darüber hinaus ist der Tahrir-Platz auch das verbindende
Element zweier Kunstbücher bzw. Ausstellungskataloge die diesen Winter
erschienen sind. Dies ist zum einen der Ausstellungskatalog „Kairo. Offene Stadt“ und zum anderen das
Kunstbuch „Beyond Tahrir“.
Cover Kairo. Offene Stadt |
Das von Florian Ebner und Constanze Wicke kuratierte
Projekte „Kairo. Offene Stadt“ war eine Ausstellung, die in den Jahren 2012 und
2013 auf verschiedenen Festivals und in Museen in Deutschland zu sehen war. Im
Herbst 2013 ist dazu auch ein umfangreicher Katalog bei Spector Books aus
Leipzig erschienen. „Kairo. Offene Stadt“ hat die Auseinandersetzung mit dem
Bildarchiv der Revolution zum Ziel. Umfangreiche Bilderkollektionen ägyptischen
Fotojournalisten, von ägyptischen Bürgerjournalisten und Videokollektiven sowie
lokalen und internationalen professionellen Fotografen werden einander
gegenübergestellt. Ergänzt wird dies durch ein Archiv von Twitter-Nachrichten
über die Revolution und künstlerische Arbeiten die sich mit historischen
Archivbildern beschäftigen. So entsteht ein vielschichtiges und komplexes Bild
der Ereignisse in Ägypten und ihrer medialen Repräsentation. Der Katalog
bekommt inhaltliche Tiefe durch verschiedene hochinteressante Essays, wie dem
Text „Wenn sehen heißt dazuzugehören“ der ägyptisch-libanesischen Künstlerin
Lara Baladi.
Cover Beyond Tahrir - UdK Bremen |
Ebenfalls mit der ägyptischen Revolution beschäftige sich
das von Professor Andrea Rauschenbusch betreute Projekt „Beyond Tahrir“ der
Universität der Künste in Bremen. In Kooperation mit der Helwan University in
Kairo trafen sich finanziert vom Deutschen Akademischen Austauschdienst
Studierende aus Bremen und Kairo im Jahr 2013 zu einer Summerschool mit zwei je
17-tägigen Workshopphasen in beiden Städten. Ausgangspunkt war die
künstlerische und fotografische Beschäftigung mit der Revolution in Ägypten.
Der auf 500 Exemplare limitierte Katalog stellt das Konzept der Summerschool,
die beteiligten Künstler und die Arbeiten vor. Er gibt einen guten Überblick
über unterschiedliche Formen der künstlerischen Auseinandersetzung die von
persönlichen und biografisch geprägten Arbeiten bis hin zu
konzeptionell-dokumentarischen Ansätzen reichen.
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